Ein Dutch Oven, oder auch Feuertopf, ist ein Gusseiserner Topf mit Deckel. Doch das klingt nur auf den ersten Blick etwas langweilig. Denn dahinter verbirgt sich ein wahres Fühlhorn an Möglichkeiten, die man in ihm zubereiten kann. In diesem Artikel stellen wir den Dutch Oven und seine vielfältigen Möglichkeiten vor.
Herkunft des Dutch Ovens
Ursprünglich stammt der schwere Topf aus dem wilden Westen. Dort wird er manchmal auch Black Pot genannt. Man vermutet, dass frühe Auswanderer aus den Niederlanden oder Deutschland den Feuertopf nach Amerika brachten. Jedenfalls gehört das Siedlungsgebiet der Pennsylvania Dutch zu den ersten Gebieten, wo der Dutch Oven namentlich erwähnt wurde und stark verbreitet war.
Mit Hilfe des Feuertopfes wurden damals drinnen wie draußen die verschiedensten Gerichte zubereitet. Drinnen nutzte man die Töpfe auf der Feuerstelle (der spätere Herd), draußen wurde über dem offenen Feuer darin gekocht. Bis heute ist für viele Leute das Kochen mit einem Dutch Oven etwas Besonderes – trotz (oder gerade wegen) all der Technik, die uns umgibt.
Der Topf ist besonders praktisch, weil er einfach in das offene Feuer gestellt werden kann. Eine Herdplatte oder anderes Equipment sind nicht nötig, aber möglich. Darum entdecken immer mehr Menschen den Dutch Oven wieder neu. Seine simple Anwendung und die große Vielfältigkeit überzeugen einfach. Die Lagerfeuerromantik lässt das Zubereiten von Speisen zu einem Vergnügen für die ganze Familie werden.
Darüber hinaus hat der Feuertopf bereits seit langem die Gastronomie erobert und auf vielen Events wird im Dutch Oven gekocht.
Was macht den Dutch Oven aus?
- Der Dutch Oven besteht aus grob-porigem Gusseisen. Dieses Gusseisen nimmt Wärme nur langsam auf und gibt sie ebenso langsam wieder ab. Dabei wird die Wärme gleichmäßig über den Topf verteilt, was ein großer Vorteil für gleichmäßiges Garen ist.
- Ein Anbrennen der Speisen lässt sich ziemlich gut verhindern, indem man einfach langsam den Feuertopf auf Temperatur bringt. Da die Hitze sich gleichmäßig im Topf verteilt, sollten Speisen in der Regel nur bei unachtsamer Bedienung anbrennen.
- Durch sein Material gibt der Topf noch Wärme ab, wenn das Feuer, bzw. die Glut bereits erloschen ist. So lässt sich auch nach längerer Zeit, wenn bereits ein Gericht im normalen Topf vollständig abgekühlt ist, noch ein warmer Nachschlag nehmen. Der Profi nutzt diese Funktion, um das Essen auf den Punkt zu garen.
- Der Deckel eines Dutch Oven schließt besonders dicht und verhindert ein Austrocknen der Speisen. Somit ist der Feuertopf auch ideal zum Brotbacken geeignet. Übrigens: viele nutzen den Feuertopf sogar im Backofen.
Während früher die Hitzequelle in der Regel Feuerholz war, wird heute der Dutch Oven oft mit glühenden Briketts befeuert. Dabei lässt sich die Hitzeeinwirkung mit der Menge und Positionierung der Kohlen steuern.
Wird der Dutch Oven auf einige Hitzequellen gestellt, entsteht Unterhitze. Mit Briketts, die man um den Topf legt, kann der Kochvorgang beschleunigt werden. Zusätzliche Kohlen auf dem geschlossenen Deckel sorgen für Rundumhitze.
Verschiedene Modelle
Ein einfacher Dutch Oven ist unten flach und sein Deckel auch. Oft gibt es einen Eimerhenkel, um den Topf ganz klassisch ins Feuer zu hängen.
Andere Produkte bieten kleine, ebenfalls Gusseiserne Füße, durch die das Gefäß direkt in das Feuer gestellt werden kann.
Besonders beliebt bei Grillmeistern sind solche Dutch Ovens, die sowohl diese Füße haben als auch am Deckel noch kleine Abstandshalter. Warum? Weil der Deckel praktischerweise als zusätzliche Pfanne gebraucht werden kann.
Eines ist aber allen Modellen gleich: Sie alle sind aus Gusseisen.
Den Dutch Oven in Betrieb nehmen
Viele Feuertöpfe bekommt man inzwischen fertig eingebrannt zu kaufen. Dennoch wollen wir kurz erläutern, wie man einen solchen Topf richtig präpariert.
Damit durch die erste Inbetriebnahme ein Kochgefäß für die Feuerstelle entsteht, in dem nichts anbrennt, muss vor dem ersten Gebrauch eine Patina erzeugt werden.
Am besten eignen sich für diese Aufgabe Kartoffeln. Diese werden in ordentlich Olivenöl auf offenem Feuer angebraten, bis sie schwarz sind. Leider kann man sie danach nicht mehr verzehren, sie sind dann ein Fall für den Kompost.
Durch das scharfe Anbraten der Kartoffeln entsteht im Inneren des Dutch Oven eine dicke Patina. Jetzt gilt es, dem Putzdrang zu widerstehen. Spülmittel oder gar andere Reinigungsmittel haben im Cowboytopf nichts verloren. Der Topf wird einfach mit heißem Wasser ausgewaschen. Danach ist er bereits für den nächsten Einsatz bereit.
Auf diese Weise entsteht nach und nach eine Schicht, die es verhindert, dass zukünftige Speisen anbrennen.
Pflegehinweise für den Dutch Oven
In Zukunft bleibt es bei genau diesem Reinigungshinweis: Wasser! Mehr nicht.
Alternativ kann eine Messingbürste zum Einsatz kommen. Im Vergleich zu anderen Scheuerschwämmen rostet der Abrieb von Messing nicht. So bleibt die Patina im weiteren Sinne erhalten und auch die Gesundheit sowie der Geschmack von der nächsten Köstlichkeit bleiben unberührt. Wir empfehlen die Messingbürste allerdings nur bei dicken Verkrustungen, die gelöst werden sollen.
Dafür eignet sich die Messingbürste aber besonders gut für die Außenseiten des Topfes. Diese dürfen regelmäßig geputzt werden, eine Patina ist hier nicht nötig.
Was kann im Dutch Oven gekocht werden?
In einem Feuertopf kann vielerlei Eintopfartiges zubereitet werden. Auch viele Fleischgerichte mit Gemüse, etc.
Der Klassiker ist wohl Chili con Carne. In der Spitzengastronomie werden lang andauernde Fleischgerichte gezaubert und unter Gartenbesitzern und Campern erfreuen sich verschiedene Pulled Meat Rezepte größter Fangemeinde.
Zum Nachkochen: Chili con Carne
- Zunächst müssen die Zwiebeln, der Knoblauch sowie die Chilis gehackt werden.
- Mais und Kidneybohnen werden abgegossen und bereitgestellt.
- Hackfleisch, Kakaopulver (Backkakao), Fleischbrühe und passierte Tomaten gehören außerdem in den Eintopf.
- Dazu auf jeden Fall Pfeffer, Salz und eventuell Muskatnuss.
- Wer mag, ergänzt um Majoran, Thymian, Rosmarin und Paprika.
- Zucker und eine Prise Zimt kitzeln noch einen Funken mehr Geschmack heraus, sind allerdings nicht jedermanns Geschmack. Das gleiche gilt für einen hochwertigen Tropfen Essig.
- Das Hackfleisch wird in Olivenöl angebraten, dies kann in einer Pfanne oder direkt im Dutch Oven (bei großer Hitze) geschehen.
- Bevor die Zwiebeln, Chili und der Knoblauch hinzu kommen, muss die Temperatur wieder reduziert werden.
- Jetzt wird die Mischung mit den Flüssigkeiten abgelöscht und Mais sowie Bohnen hineingegeben. Alle anderen Gewürze nach Belieben hinzugeben.
- Anschließend den Deckel aufsetzen und schließen.
- Den Topf auf Kohlen stellen und auch zwei weitere Kohlen (je nach Größe des Dutch Ovens) oben auflegen. Alternativ den gesamten Topf ins Feuer stellen.
- Nach einer Stunde ist das Chili genießbar. Je länger es vor sich hin köchelt, desto weicher und sämiger wird das Chili.
Sonstiges im Dutch Oven
Im Dutch Oven lassen sich aber nicht nur deftige Speisen zubereiten. Auch Süßigkeiten gelingen hervorragend. Etwa mit Stockbrotteig, Marshmellows und Schokonipps.
Dazu einfach das Innere gut einölen und den Brotteig auslegen. Jetzt werden einige Marshmellows verteilt und eine weitere Teigschicht aufgebracht.
Nun folgen die Schokostückchen, danach wieder eine Teigschicht. Das kann man so lange fortführen, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Fertig gegart wird das Ganze dann bei geschlossenem Deckel für circa eine halbe Stunde.
Wer die amerikanischen S‘mores liebt, kann außerdem Kleckse von Erdnussbutter dazu geben, sowie einige Butterkekse zerbröseln und unter den Teig kneten. Das ergibt am Ende eine tolle Konsistenzüberraschung.
Equipment zum Dutch Oven
Richtig gute, feuerfeste und dicke Grillhandschuhe sind ein Muss. Die Temperaturen am und rund um den Topf sind extrem heiß.
Suppenkellen und anderes Kochutensil sollten zwingend einen langen Stil mit Isolierung am Griff haben, sonst droht Verbrennungsgefahr.
Auch wenn es verlockend ist, beim Campen und im Garten barfuß zu hantieren, ist davon abzuraten. Vor allem, wenn der Dutch Oven auf offenem Feuer genutzt wird. Für die Briketts gibt es spezielle Zangen. Eine hochwertige Grillzange tut es aber auch.
Damit die Kohlebriketts gut angeheizt werden können, hilft ein Anzündkamin.
Zur Sicherheit sollte immer ein Feuerlöscher oder aber wenigstens Wasser bereitstehen. Beachten Sie, dass es zu einer starken Dampfentwicklung kommt, wenn Sie einen Eimer Wasser über den Dutch Oven auskippen. Darüber hinaus kann das Material einreißen.
Kinder und Haustiere müssen von der Kochstelle ferngehalten werden.
Es soll nun ein eigener Dutch Oven sein?
Natürlich wäre eine eigens angelegte Feuerstelle im Garten ein tolles Projekt für einen eigenen Dutch Oven und sicherlich ein Highlight auf jeder Gartenparty.D
Solch eine Feuerstelle ist aber gar nicht zwingend nötig: wer einen großen Grill besitzt, der kann häufig den Dutch Oven sogar direkt in den Grill stellen und dort betreiben (siehe Foto).
Alternativ kann der Dutch Oven aber auch in die Glut eines Grillkamins oder einer Feuerschale gestellt werden. Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Fazit: der Dutch Oven ist ein Allroundtalent
Der Wildwesterntopf ist omnipotent: Zum Kochen, Braten, Backen von vegetarischen Gerichten, Desserts und Fleischspeisen eignet er sich bestens. Dabei wird nichts weiter benötigt als Feuer. Schon alleine deshalb ist für auf vielen Campingplätzen nicht mehr wegzudenken.
Dabei ist der Geschmack der Speisen aus dem Dutch Oven einmalig: So zart wird das Fleisch sonst nur im Smoker und so sämig werden die Eintöpfe sonst nur nach vielen Stunden bei kleiner Flamme auf dem Herd. Ausprobieren lohnt sich.
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