Grillen in Innenräumen kann zur Todesfalle werden

Weber Gas Grill auf dem Balkon
Ein Gasgrill auf dem Balkon ist okay, in der Wohnung hat er nichts zu suchen | Foto: franky242 / depositphotos.com

Das kennt jeder und hat es genauso schon mindestens einmal erlebt: Das Grillfest ist organisiert, Freunde und die liebe Verwandtschaft sind eingeladen und zahlreich erschienen, das üppige Salatbuffet ist angerichtet und dann fängt es an sintflutartig wie aus Kübeln zu regnen. In Windeseile retten sich die Gäste ins trockene und rettende Wohnzimmer. Geschirr, Salate, Dekoration – alles wird vor dem heftigen Regen in Sicherheit gebracht. Aber was wird nun aus dem gemeinsamen Grillerlebnis? Soll die Wurst etwa kalt gegessen werden?

Den Holzkohle- oder Gasgrill im Innenbereich verwenden – keine gute Idee

Auch wenn es noch so gemütlich anmutet, wer einen Holzkohle- oder Gasgrill im Innenbereich – und das gilt auch für Garagen – benutzt, spielt mit dem Leben! Die Warnungen von Experten sind hierzu eindeutig: Verbrennungsgase können nicht abgeleitet werden und verbreiten sich unbemerkt in den Räumlichkeiten. Jedes Jahr erleiden Tausende eine Vergiftung mit Kohlenmonoxid. Toxikologen schätzen, dass sich jährlich mehr als 3000 Menschen mit dem Gas vergiften, etwa 1000 davon mit Todesfolge.

Schwerwiegende Folgen bereits nach kurzer Zeit

Auch bei geöffneten Fenstern, Türen oder dem offenstehenden Garagentor drohen trotz des Lüftens schwerwiegende Vergiftungen mit Kohlenmonoxid. Grund: Das lebensgefährliche Gas ist absolut farb- und geruchlos und wird – da es zudem auch keinerlei Reizungen auslöst – völlig unbemerkt eingeatmet. Im schlimmsten Fall kann das zum Tod durch Ersticken führen. In einem Test haben Experten das Grillen mit einem Holzkohlgrill in einem Innenraum mit mangelnder Luftzufuhr getestet. Bereits nach 30 Minuten wird die heiße Glut zur Todesfalle, so das niederschmetternde Ergebnis des Tests.

Anstelle von Ketchup wird der Notruf 112 benötigt

Das hochgiftige Kohlenmonoxid verhindert, dass sich im Körper Sauerstoff mit dem roten Blutfarbstoff Hämoglobin verbindet. Somit kann der lebenswichtige Sauerstoff im Blut nicht ausreichend transportiert werden. Bei zunächst leichten Vergiftungen kommt es zu Kopfschmerzen, zu Schwindelgefühl, Ohrensausen, Sehstörungen, Übelkeit mit Erbrechen, Herzrhythmusstörungen oder Muskelschwäche. Auch der Puls schnellt in die Höhe und Kurzatmigkeit setzt ein. Handelt es sich um eine mittelschwere bis schwere Vergiftung mit Kohlenmonoxid, verfärbt sich die Haut dunkelrot – der oder die Betroffene muss umgehend in einem Krankenhaus behandelt werden, um gesundheitliche Langzeitschäden zu vermeiden. Aber auch andere toxische Gase werden beim Grillen mit Holzkohle im Innenbereich freigesetzt und gehen erheblich zu Lasten der Gesundheit.

CO-Melder schlagen sofort Alarm

Wer einen CO-Melder installiert hat, der wird bei diesem riskanten Vorhaben sehr schnell darauf hingewiesen, dass die Idee mit dem „Indoor Grillen“ keine gute war. Bereits nach wenigen Minuten warnt das Gerät vor dem austretenden Kohlenmonoxid, bevor es überhaupt zu den folgenschweren Vergiftungserscheinungen kommen kann. Immer wieder kommt es zu derartigen Unfällen mit Kohlenmonoxid-Vergiftungen. Experten raten daher vermehrt zur Installation von CO-Meldern. Auch der Verband der Feuerwehren rät zur Investition dieser modernen und innovativen Lebensretter. Rauchmelder bieten bei austretendem Kohlenmonoxid keinen ausreichenden Schutz.

Wie funktioniert ein CO-Melder?

Mittels Sensoren, wird kontinuierlich die CO-Konzentration in der Umgebungsluft überwacht. Steigt die Konzentration über einen vorab festgelegten Schwellenwert, wird sofort ein Alarm ausgelöst. Geräte in höherer Preislage zeigen mittels Displays darüber hinaus auch den Wert der Kohlenmonoxid-Belastung an.

Kohlenmonoxid – die unsichtbare Gefahr

Auch wenn die Verlegung des Grillspaßes in das gemütliche Wohnzimmer oder die angrenzende Garage sich zunächst als Rettung für das ins Wasser gefallene Grillfest andeutet – lassen Sie es auf gar keinen Fall darauf ankommen! Wer in geschlossenen Räumen einen Grill entfacht, handelt grob fahrlässig und begibt sich in ein unkalkulierbares Risiko. Denn: Für den Menschen ist Kohlenmonoxid extrem giftig und birgt akute Lebensgefahr. Es entsteht, wenn Substanzen, die Kohlenstoff enthalten, unter unzureichender Zufuhr von Sauerstoff verbrennen. Zu diesen Substanzen zählen auch Flaschengas oder Holzkohle.